Bremsen

Jeder kennt sie, jeder weiß worauf sie es absehen… auf das Blut unserer Pferde und auch unser Blut schmeckt ihnen. Durch ihren Blutsnack verursachen sie nicht nur Schmerzen und Juckreiz, sondern sind auch absolute Störenfriede, die in seltenen Fällen als Krankheitsüberträger fungieren können. Aber wer genau sind diese Plagegeister?


Die Pferdebremse (Tabanus sudeticus)

Sie ist die größte unter den europäischen Fliegenarten. Ausgestattet mit kurzen Fühlern und dunkelbraunen bis kupferfarbenen Facettenaugen macht sie unseren Pferden das Leben im Sommer schwer. Die Pferde werden nur von den weiblichen Blutsaugern aufgesucht, die männlichen Bremsen haben kein Interesse, in ihr Beuteschema fallen Nektar und Pflanzensäfte. Die weiblichen Bremsen verbringen ihre Zeit von Ende Mai bis August im Regelfall auf den Wiesen von Pferden und Rindern mit einer Vorliebe für Wassernähe. Ihre Opfer befinden sich somit in unmittelbarer Umgebung. Ansprechend findet sie dunkle Tiere, die sich im Optimalfall in der Bewegung befinden und hohe Konzentrationen an Schweißgerüchen und CO2 ausstoßen. Haben sie zugestochen, blutet die Wunde in den meisten Fällen nach, da sie einen gerinnungshemmenden Stoff in die Einstichstelle injiziert. Durch Einblutungen in das Gewebe wird die Stelle nach kurzer Zeit dick- es hat sich ein Bluterguss gebildet. Als wäre das noch nicht genug, verursacht der Stich starken Juckreiz, der bis zu drei Tage anhalten kann.

In sehr seltenen Fällen kann die Bremse Borrelien übertragen und zum Auslöser der Lyme-Borreliose werden. Ebenso ist sie als Überträger des EIA-Virus identifiziert worden. Als “EIA” wird die equine infektiöse Anämie/ ansteckende Blutarmut der Einhufer bezeichnet. Mittlerweile hat die ansteckende Blutarmut Deutschland erreicht. Schon der Verdacht, dass sich das Pferd mit dem Virus infiziert haben könnte, muss gemeldet werden, da es sich um eine anzeigepflichtige Krankheit handelt und staatliche Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet werden müssen. Betroffene Pferde müssen Notgetötet werden.